MEMORIES
OF RAIN erzählt die Geschichte von Jenny Cargill und Kevin
Qhobosheane – sie stammt aus der weißen, er aus der
schwarzen Welt Südafrikas –, die beide in führender
Position beim Nachrichtendienst des bewaffneten Flügels des
African National Congress (ANC) gegen den Apartheidstaat gekämpft
haben.
Dieser Film ist keine historische Studie über den bewaffneten
Kampf des ANC. Er beschreibt die persönliche Erfahrung zweier
Menschen, wie sie aufwuchsen und Teil des Untergrunds wurden. Der
Film zeigt ihre Ziele und Ideale und die Mühe, die es kostet,
jene in der Konfrontation mit den dunklen Seiten eines militärischen
Konflikts aufrecht zu erhalten.
Es ist die Geschichte von im Exil verbrachtem Leben, einem Exil,
das Kevin durch die Militärcamps des ANC in Angola führte
und Jenny durch die Ausbildung beim Geheimdienst in Ost-Berlin.
Zugleich erzählt der Film aber auch von der Untergrund-Arbeit
in Südafrika selbst, von einem auf ständige Tarnung angewiesenen
Leben, das abgeschnitten von der normalen Gesellschaft ist, von
einem Leben von so rigider Selbstdisziplin, dass dadurch jede Spontaneität
zerstört zu werden droht und kein Raum für die Empathie
bleibt, die die jungen Kader anfänglich motiviert hatte. |
Ein Leben, das
die individuellen Bedürfnisse denjenigen des Kollektivs unterordnet;
ein Leben voller Verantwortung, das diejenigen, die es führen,
immer weiter in Extreme treibt.
Die Haltungen und Erfahrungen von Jenny, Kevin und den Menschen
aus ihrer Umgebung vermitteln ein Bild von Menschlichkeit, Mut,
Hingabe und Aufopferung. Gleichzeitig aber ist ihr Leben voller
Schmerz, Schuld, Zweifel und Enttäuschung angesichts der Widersprüchlichkeiten
eines bewaffneten Kampfes.
Eine narrative Struktur sehr persönlicher Art bahnt ihren
Weg durch den Film, und einige der Menschen, die zu Jennys und Kevins
Leben gehörten, helfen dabei, die Geschichte zu erzählen. |